Hochsensible und hochbegabte Menschen fühlen sich häufig „anders“. Und gleichzeitig haben sie meist ein sehr ausgeprägtes Bedürfnis nach guter Gemeinschaft. Sie haben ihre Fühler am Puls der Zeit und spüren daher die Veränderunge besonders früh und intensiv. Die bewusste Auseinandersetzung mit diese Abläufen hilft.

Dein Innerstes ist heil.

Diesen Satz höre ich oft. Und oft ist es einfach nur ein Spruch, der meinen Kopf erreicht und auf der Verstandesebene ein JA auslöst. Doch heute hat mich diese Erkenntnis auf einer tieferen Ebene erreicht und zwar ausgelöst durch einen unserer Seminarteilnehmer, der gerade durch eine sehr anspruchsvolle Zeit geht und uns daran teilhaben lässt.

X. wird gerade auf extreme Weise mit seinem Elternhaus und damit auch mit seiner Kindheit konfrontiert. Seit einigen Wochen wohnt er bei seinen alten Eltern und versucht dort, gute Lösungen für die zunehmende Pflegebedürftigkeit zu finden. Das, was ihm dort begegnet, spült alle alten Schmerzen an die Oberfläche, all das, was im Familiensystem krank und destruktiv war.
Wenn man sich seine Schilderungen anhört, müsste man eigentlich davon ausgehen, dass aus einem solch destruktiven System nur ein seelisch deformierter Mensch hervorgehen kann. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Die Verbindung zum Heilsein entdecken

Ich möchte dies als Aufhänger nehmen, um auf Hochsensible generell zu schauen – so, wie ich sie in meiner Praxis häufig erlebe: Da kommen Menschen, die die Hölle kennen gelernt haben. Menschen, die als Kind die schwierigsten Bedingungen vorgefunden haben, die Eltern hatten, die nicht empathisch waren, die komplett um sich selbst kreisten, entwertendes oder gewalttätiges Verhalten zeigten usw.

Und vor mir sitzt ein Mensch, der extrem feinsinnig ist, reflektiert, sich hinterfragt, der sich weiterentwickeln möchte. Ein Mensch, der den Glauben an das Gute und Schöne in sich trägt, die Vision von einem besseren Miteinander und einer friedlicheren Welt.

Wie sieht sich dieser Mensch selbst?

Nun, häufig genug als fehlerhaft. Es fällt ihm leicht von seinen Störungen, Fehlern und Unvermögen zu berichten. Diagnosen werden locker heruntergebetet und tragen nicht selten maßgeblich zum Selbstbild bei. Es gibt eine starke Neigung, den (vermeintlichen) Mangel übermäßig stark in den Fokus zu nehmen und sich damit „falsch“ oder unzulänglich zu empfinden.

Wie sehe ich diesen Menschen?

Ich sehe einen Menschen, der sich mit dem Leben auseinandersetzt, der unermüdlich seinen Weg sucht – oft schon seit Jahrzehnten. Ich sehe Ausdauer und Kraft, Hinfallen-Aufstehen, Hinfallen-Aufstehen. Ich sehe die ungeheure Stärke, selbst in widrigsten Kindheitsbedingungen zu überleben. Diesen Menschen empfinde ich als heil.

Die Kraft, die ihn bis hierher hat kommen lassen, ist pure Lebensenergie!!

Ja, dieser Mensch trägt Schmerz in sich, viele von uns haben verstörende Bindungserfahrungen gemacht. Dieser Mensch musste bestimmte Strategien entwickeln, um damit zurecht zu kommen und empfindet diese heute als Belastung.

Und ja, die Verhaltens-, Denk- und Fühlmuster, die er damals entwickeln musste, wirken heute tatsächlich einschränkend und behindernd. Sie behindern die freie Entfaltung des heute Erwachsenen, möchten Heilung erfahren. Doch damals dienten sie dem Überleben und dürfen als Überlebensenergie gewürdigt und anerkannt werden.

Wenn du es bis hierher geschafft hast, bist du ein Überlebensgenie!

Ich feiere dich

Ich möchte heute alle Menschen feiern, die sich durchbeißen und täglich versuchen, es besser zu machen. Das ist nicht selbstverständlich, es ist eine Wahl:
Du kannst dich dem Elend deiner alten Erfahrungen überlassen und aufgeben oder du kannst versuchen, dich Schicht um Schicht aus den alten Mustern zu befreien.

Mit jeder Schicht, die du abträgst, machst du die Welt zu einem besseren Ort.
Und auch, wenn du es momentan nicht fühlst: Die Tatsache, dass du es besser machen willst, dass du die Heilung deiner seelischen Wunden anstrebst, dass du Dinge hinterfragst und Visionen in dir trägst, ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass dein innerer Kern heil ist. Dort sitzt deine Lebenskraft.

Ich feiere dich dafür!
Von Herzen.

Wenn man die Essenz von Udos und meinem Wirken auf einen Punkt bringen möchte, dann ist unsere tiefe Motivation, Menschen näher zu ihrer wahren, heilen Essenz zu begleiten. Es ist ein Geschenk zu erleben, wie die Diskrepanz zwischen dem Selbsterleben als fehlerhaftes Ich und dem Erkennen der wahren, heilen Natur kleiner wird. In diesem Sinne wirken wir.

Am Wochenende waren Udo und ich auf einem Seminar (Satsang) bei einem erwachten Menschen. Im Nachgang habe ich mich gefragt, was Entwicklung eigentlich will, was ist ihr Ziel?

Ich glaube, das letzte, große Ziel von Entwicklung ist das Erwachen in die Erkenntnis, dass wir alle Liebe SIND. Das ist der Zustand des erwachten Bewusstseins.  Das ist so etwas wie das große Thema hinter all den anderen vorgelagerten Themen, die uns beschäftigen. Dahin geht die Entwicklung des Menschen. Wenn wir als Menschheit in diesem Zustand angekommen sein werden, haben wir „den Himmel auf Erden“. Das ist letztlich der Motor, der uns in der Tiefe antreibt, egal, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.

Und vorher gibt es diese ganzen vielen Entwicklungsschritte, die uns das Leben leichter machen sollen. Wir wollen mit ihnen ein Leiden beenden oder etwas, das wir als „falsch“ erkannt haben wandeln (z.B. ein falsches Selbstbild oder das Fehlen von Liebe).

Derzeit haben wir wieder eine intensive Veränderungszeit, wie ich aus Gesprächen und eigenem Erleben erfahre. Viele Menschen bekommen ihre Entwicklungsimpulse regelrecht um die Ohren gehauen. Das ist nicht angenehm, birgt aber die Chance von richtig großen Bewusstseinssprüngen. Ich möchte heute Menschen aus unserer Ich bin richtig!-Community zu Wort kommen lassen. Sie drücken auf wunderbare Weise aus, welche Veränderungen sie gerade durchleben. Genau das ist es, worum es uns in unserer Arbeit geht.

Eine Teilnehmerin beschreibt ihre Erkenntnisse:

S: „Guten Morgen, liebe Finder von „Ich bin richtig“. Jede Nacht werde ich um vier Uhr wach und dann purzeln die Erkenntnisse.

Auf dem Weg zu mir erkannte ich: Ich bin richtig. Bis auf einen Punkt. Nämlich dass ich in meiner Suche nach dem Richtig-Sein als das kleine, verlassene Mädchen unterwegs war. Ich suchte die Anerkennung von Mama und Papa und habe dabei dem kleinen, inneren Kind sehr viel Raum gelassen. Ich fand viele Mamas und Papas, und die, die diese Rolle nicht übernahmen, fielen aus meinem Feld raus.

Plötzlich ging mir ein Licht auf und ich erkannte, ohne meine Verbildung, ohne mein gefühltes „Ich bin falsch“ BIN ich total richtig. Ohne wertende Vorzeichen bin ich liebevoll, zärtlich, fürsorglich, empathisch, mit meinem Tun stark verbunden, meine Ergebnisse stimmten. Bis auf dieses ständige U-Boot-Gefühl, etwas stimme nicht.

Dem fehlenden starken ICH, das sich zu sich bekennt, bin ich nachgegangen, habe mich voll auf den Weg eingelassen, um ohne kindhaftes Anklammern herauszufinden, was da tief in mir nicht stimmt. Ich habe herausgefunden:

  • Es ist nicht stimmig, allein zu gehen.
  • Es ist nicht stimmig zu glauben, es geht ohne den anderen.
  • Es ist nicht stimmig, wenn jemand anderes glaubt, für mich zu wissen, was ich tun soll, was ich zu fühlen habe, wie ich zu sein habe.
  • Es ist nicht stimmig rücksichtslos zu sein.
  • Es ist nicht stimmig, andere für meine Zwecke zu benutzen.

Es ist stimmig,

  • in Verbindung mit dem verantwortungsbewussten ICH eigenverantwortlich und in Selbstliebe zu handeln,
  • zu lernen,
  • zu SEIN,
  • sich mit Menschen und dem Leben zu verbinden,
  • in gesunden Kontakt zu gehen und dabei nicht entwickelte oder schlummernde Teile meiner selbst nach zu entwickeln und zum Erblühen zu bringen,
  • Trauer um die Verluste zuzulassen und Verhalten zu ändern, damit Raum für Neues entstehen darf.
  • Ich vertraue mir und ich lasse mich auf wahrhafte Begegnung ein, denn ich bin richtig.

Liebe Barbara und lieber Udo, danke, dass ihr diese Gruppe ins Leben gerufen habt. Ihr macht eine wertvolle Arbeit mit Herz.“

Wir brauchen den Spiegel

Diese Erkenntnis spiegelt so wunderschön wieder, wovon wir ebenfalls überzeugt sind: Wir Menschen brauchen unser Gegenüber, um uns selbst zu erkennen. Im Gesehenwerden entsteht das Gefühl für das eigene Selbst – das Selbst-Bewusstsein. An anderen spüren wir unsere Wirksamkeit und unseren Wert.

Aber, wie S. schreibt, müssen es Kontakte sein, die passen, die nähren. Menschen, die sehr differenziert denken und die ein ausgebildetes Bewusstsein haben, brauchen ähnliche Menschen, um sich zu erkennen und zu wachsen. Sonst fällt das Selbstbild reduziert aus. So, als sei der Spiegel in den man schaut, zu klein. Man kann sich in ihm niemals ganz betrachten.

Das ist auch die Erfahrung, die viele Hochsensible machen. Viele von uns haben von klein auf eine ausgeprägte Fähigkeit, Schwingungen zwischen Menschen zu erspüren oder andere energetische Phänomene wahrzunehmen. Sind sie mit dieser Fähigkeit nirgendwo auf Resonanz getroffen, haben sie diese Gaben vermutlich nicht als solche erkennen können. Möglicherweise kam es sogar zu einer Abwertung, weil die fehlende Resonanz das Gefühl von „ich bin anders“ (also falsch) erzeugt hat.

In unseren Gruppen schaffen wir einen Rahmen, in dem Selbsterkenntnis möglich ist, auch für sehr komplexe, extrem feinsinnige, höchst intelligente, äußerst vielschichtige Menschen. Wir sind selber so. (Es ist aber keine Voraussetzung.) Zu uns kommen Menschen, die an Wahrhaftigkeit interessiert sind – in Bezug auf sich selber und in Bezug auf den Austausch mit anderen Menschen.

Bist du solch ein Mensch?

Dann ist das Feld, das wir kreieren, vermutlich unterstützend für dich. Es hilft dir, hinter deine eigene Fassade zu schauen, falsche (negative) Glaubensmuster über dich selbst zu erkennen und abzulegen. Du bist viel, viel besser, als du denkst. Mach diese Erfahrung in einer wohlwollenden Gemeinschaft, die geführt wird durch zwei Menschen, die bereits eine kleine Ahnung davon haben, dass wir alle letztlich Liebe sind.

Universelle Liebe

Zum Thema Liebe möchte ich einen Ausschnitt aus dem zweiten Gespräch an euch wiedergeben:

H: „Barbara, am letzten Gruppenwochenende hatte ich ja mit M. diese schöne Erfahrung in der Gruppenaufstellung. Ich habe sie währenddessen gefragt: „Wir sind Liebe, oder?“ Das zu fühlen war bombastisch! Und ich habe echt das Bedürfnis verspürt, diese Liebe zu verteilen!“

M: „Jaaa, das war so Hammer, H., es war wie der Himmel auf Erden…unbeschreiblich.
Wobei, ich finde das Thema echt schwierig. Man könnte meinen, Liebe zu fühlen – immer her damit! Aber es ist nicht so einfach, das zuzulassen.“

H: „M., das finde ich auch gar nicht so einfach, die Liebe in den Alltag zu bringen. Es gibt so viele Menschen um mich herum, die so anders ticken als ich. Und denen möchte ich auch Liebe schenken, aber das fällt mir echt oft nicht leicht. Ich glaube, das hat viel mit meinem Bewerten zu tun. Das ist ein großes Ziel von mir, damit endlich aufzuhören.“

Liebe befreit

Vielleicht erscheint das Thema „Liebe“ dem ein oder anderen, der gerade mit Existenznot oder Krankheit kämpft, fast wie ein Luxusthema. Ich glaube aber, dass es letztlich DAS grundlegende Thema überhaupt ist. In Form von Selbstliebe und Liebesfähigkeit. Wer das für sich entdeckt, der muss keinen Einflüsterungen oder falschen Versprechungen mehr glauben. Der kann Wahrheit erkennen. Der ist seelisch gesund (und körperlich vielleicht dann auch) und er ist ein Geschenk für seine Mitmenschen.

Wenn du die Erfahrung von Angenommensein in einer wohlwollenden Gemeinschaft machen und Schritte der Selbsterkenntnis und Heilung gehen möchtest, laden wir dich herzlich ein, die neue Form von Gemeinschaft, die in unseren Gruppen entsteht, mit uns zu teilen.

 

Schnupper-Angebot im Oktober: Seminarwochenende „Ich bin richtig!“

11. – 13. Oktober 2019 zum Kennenlernpreis von 280 € (zzgl. Übernachtung und Verpflegung)

Gruppe Menschen geht eingehakt über eine Wiese.

Unsere Seminarreihe „Ich bin richtig!“ startet im Oktober wieder neu. Das erste Wochenende öffnen wir zum Reinschnuppern. Das heißt, wenn du generell an unserer Arbeit interessiert bist, dich aber nicht gleich für die ganze Reihe anmelden möchtest oder nicht das Geld dafür hast, kannst du an diesem ersten Wochenende einmalig zum ermäßigten Tarif teilnehmen. Und wer danach weitermachen möchte, ist herzlich willkommen. Es gibt noch freie Plätze.

Alle Informationen zum Seminar sowie die weiterführenden Termine findest du auf unserer Webseite: www.anders-aufgestellt.de

Hast du Interesse oder Fragen? Melde dich gerne bei uns. Wir freuen uns auf eine lebendige Zeit mit wachen, bewussten Menschen. Mit dir!

Herzlichst

Barbara und Udo

Gerade hochsensible Menschen fühlen sich häufig in Gesprächen missverstanden und erleben oft, wie die Kommunikation sich in eine völlig andere Richtung entwickelt als von ihnen beabsichtigt. Wie kann das sein?

Hier geht es zum ganzen Artikel, der im Compassioner erschienen ist.

Und welche Auswirkungen es hat, wenn du nicht dazu gehörst

Das Gefühl von Zugehörigkeit ist eines unserer existenziellsten Grundbedürfnisse. Ist es gestört, führt dies zu massiven Schwierigkeiten in der Wahrnehmung des eigenen Wertes. Besonders hochsensible Menschen scheinen sich schwer damit tun, sich zugehörig zu fühlen und ihren Platz in der (einer) Gemeinschaft zu finden.

In diesem Artikel geht es darum zu verstehen, was es mit dir macht, wenn du keine Zugehörigkeit erlebst. Und es wird um Wege gehen, diesen Mangelzustand zu beenden.

Wie reagierst du auf das Thema Zugehörigkeit? Vielleicht löst schon das Lesen darüber einen Schmerz in dir aus, weil du dir gar nicht vorstellen kannst, wie du den ersehnten Zustand des Dazugehörens jemals erreichen sollst. Möglicherweise denkst du auch: „Brauche ich nicht – ist für mich nicht wichtig. Ich komm besser alleine klar!“ Auch dann möchte ich dir das Thema ans Herz legen.

Ich selbst kenne beide Zustände. Aus dem Gefühl fehlender Zugehörigkeit heraus war ich lange Zeit als echte Einzelkämpferin unterwegs. Ich hatte irgendwann den Wunsch mich irgendwo zugehörig zu fühlen in die psychische Besenkammer verbannt und war mir sicher, dass die Ausübung meines Berufes der Weg zu Glück, Erfolg und Zufriedenheit sein würde. In dieser Zeit lebte ich schon länger ohne Partner und mein Fokus galt hauptsächlich meinem Beruf. Die Rechnung ging nicht auf. Ich wurde erfolgreich und doch blieb mein Glücksempfinden auf einem mittleren Niveau stehen. Veränderung erlebte ich erst, als ich – durch den Wunsch nach Partnerschaft – wieder auf das Thema Zugehörigkeit gestoßen wurde und begann, mich damit auseinander zu setzen.

 

Warum Zugehörigkeit so wichtig ist

Wir Menschen sind soziale Wesen. Es ist unser Grundbedürfnis, dass wir uns von anderen Menschen gesehen und akzeptiert fühlen. Wenn das der Fall ist, dann fühlen wir uns sicher, haben Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein und entwickeln ein gutes Empfinden für den eigenen Wert. Das Gefühl, innerhalb der Gemeinschaft als gleichwertig geschätzt und anerkannt zu sein, bringt uns dazu, das Beste in uns abzurufen, das wir zu geben haben. Unsere Empathie darf sprudeln und wir haben das natürliche Bedürfnis, unser Bestes in die Gemeinschaft einzubringen, denn wir wissen, dies schafft Verbindung und Glück für alle. Wir fühlen uns zufrieden, belastbar und sind voller Tatendrang.

Unser Grundgefühl ist:
„Ich bin gut so wie ich bin und ein wertvoller Teil der Gemeinschaft! Ich habe etwas Wertvolles zu geben, das geschätzt wird und eine Wirkung hat.“

 

Spielfigur steht unter einer Glasglocke und andere Figuren außerhalb

Was ein Mangel an Zugehörigkeit anrichtet

Viele Menschen – besonders hochsensible – empfinden aber eher einen Mangel an Zugehörigkeit. Diese Menschen nehmen Störungen im harmonischen Gemeinschaftsgefüge sehr klar wahr und sie leiden darunter. Bei ihnen ist die Empathie sehr stark ausgeprägt und sie haben das Bedürfnis, diese zu leben und auch von anderen zu erfahren. Wird die Empathie, mit der ein Mensch auf seine Mitmenschen zugeht, wenig oder gar nicht beantwortet, ist das wie ein Nichtzustandekommen von guter, nährender Beziehung. Es entsteht das Gefühl von Abgelehnt-werden und Getrenntsein. So leiden gerade Hochsensible in Gemeinschaften, in denen Ellbogenverhalten, Mobbing, Ausgrenzung oder auch einfach nur Gleichgültigkeit an der Tagesordnung sind.

Wenn wir uns nicht zugehörig fühlen, fangen wir an, unseren eigenen Wert in Frage zu stellen oder können ihn erst gar nicht entwickeln. Das Gefühl von Minder-Wertigkeit entsteht und führt zu unerfreulichen Folgeerscheinungen:

  • Endlose Grübeleien, was an uns nicht stimmt oder was wir falsch gemacht haben
  • Anspannung
  • Ängste oder allgemeine Ängstlichkeit
  • Gereiztheit, Aggression, schlechte Laune
  • Depression, Traurigkeit
  • Rückzug, extremes Ruhebedürfnis, Desinteresse an anderen Menschen
  • Das Bedürfnis, andere zu kritisieren
  • Das Bedürfnis nach Kontrolle
  • Mutlosigkeit

Die Folgen sind ein gering ausgeprägtes Selbstvertrauen sowie ein Mangel an Selbstliebe. Das führt dazu, dass wir keinen Bezug zu unserer eigenen Wirksamkeit haben.

Bei hochsensiblen Menschen äußert sich der Mangel an Zugehörigkeit eher in Rückzug und ggf. Traurigkeit oder auch Depression. Das ist aber nur eine Erscheinungsform. Andere Menschen werden aggressiv oder rücksichtslos in dem Bemühen, sich selbst und die eigene Wirksamkeit wieder zu spüren. Und sie entwickeln mitunter ein Gedankenkonzept, das ihnen suggeriert, dies könne nur gelingen, indem man sich über andere erhebt und Kontrolle ausübt.
Es versteht sich von selbst, dass diese Verhaltensweisen nicht sehr aussichtsreich sind, um Verbundenheit und Zugehörigkeit zu erschaffen, genauswenig wie dauerhafter Rückzug.

 

 

Frau steht strahlend in einer apllaudierenden Gruppe.

Gemeinschaft wirkt!

Wir – Udo und ich – sind der Überzeugung, dass die Erfahrung einer positiven Gemeinschaft (und das Erleben einer solchen) die Grundlage dafür ist, dass du dein Potential entdecken und wirksam entfalten kannst. Es braucht andere Menschen, die dich kreativ anregen, die dir Zuversicht und Unterstützung schenken, die an dich glauben. Es braucht Menschen, die dich darin fördern, deine Stärken und Fähigkeiten wahrzunehmen und die dir helfen, die schönsten Seiten in dir zu entdecken.

Der Versuch, dies alleine zu schaffen, kann nicht gelingen, da dir nicht nur die kraftspendende Gemeinschaft fehlt, sondern du auch alleine deine blinden Flecken nichts wirst sehen können. Aber genau in diesen blinden Flecken liegen meist die größten Wachstumspotentiale verborgen!

 

Was braucht es, um das Gefühl von Zugehörigkeit zu entdecken?

Es gibt mehrere Gründe, warum Menschen das Gefühl einer nährenden Gemeinschaft nicht kennen:

Der erste Grund ist sicher, dass wir als Gesellschaft noch nicht besonders weit entwickelt sind, was ehrliches, konstruktives, förderndes Miteinander angeht.

Ein zweiter Punkt ist: Du suchst im falschen Umfeld. Gerade hochsensible Menschen versuchen häufig, eine nährende Gemeinschaft an den üblichen, bekannten Orten zu finden: In Vereinen, beim Sport, auf der Arbeit. Dabei brauchen sie etwas anderes. Ich erlebe immer wieder, wie Menschen in meinen Gruppen auftauen und entspannen, weil sie merken, dass sie endlich in einem für sie passenden Umfeld sind.

Der dritte wichtige Punkt ist, dass Gemeinschaftserfahrung immer eine wechselseitige Angelegenheit ist. Wir alle sind geprägt von unseren ganz frühen Beziehungserfahrungen. Wenn diese nicht so waren, dass du das Gefühl von „Ich bin ok wie ich bin“ entwickeln konntest, hinterlässt dies Spuren in deiner Seelenlandschaft, die dein Verhalten prägen und unterschwellig deine Beziehungen beeinflussen. Es kann also sein, dass du – obwohl du es nicht willst – etwas ausstrahlst, was andere Menschen auf eine bestimmte Weise reagieren lässt.

Diese Dynamik können wir über unseren Verstand meist nicht steuern oder „in den Griff“ bekommen. Dennoch hat sie einen deutlichen Einfluss auf das, was du in Beziehungen erlebst oder nicht erlebst.

 

Will man diese alten Muster verändern, braucht man Methoden, die nicht nur kognitiv arbeiten, sondern auch auf das Unterbewusstsein wirken (z.B. Aufstellungsarbeit). Und von dir braucht es die Bereitschaft, diesen verletzten Seiten Raum für Veränderung und Heilung zu geben. Das Thema der Zugehörigkeit lässt sich nicht nur im Außen lösen. Es hat seine Wurzeln in dir.

 

Individuelle Entfaltung und Zugehörigkeit – beides geht gemeinsam

Wir sind überzeugt davon, dass ein Mensch nur in einer wohlmeinenden Gemeinschaft sein volles Potential entwickeln kann. Und wir glauben, dass gesunde Beziehungen die Grundlage sind für Selbstwirksamkeit, Erfolg und eine glückliche Partnerschaft.
Und gleichzeitig sind wir überzeugt, dass jedes Individuum ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft ist und seinen Beitrag dazu leisten möchte und sollte. Individuelle Entwicklung und Gemeinschaft gehören zusammen.

 

Und die Veränderung von beidem beginnt in dir!

Barbara Grebe

 

Wir haben Angebote geschaffen, die auf diesen Erkenntnissen aufbauen. Du findest sie auf unserer neuen Homepage: www.anders-aufgestellt.de

Text "In Kontakt bleiben" über zwei Fingern mit Geschtern  Wenn du mehr von uns lesen möchtest, trag dich gerne für unseren Newsletter ein.

Das Bedürfnis dazu zu gehören, ist in jedem Menschen angelegt. Doch gibt es heute immer mehr Menschen, die genau dies vermissen. Sie finden nicht die Gruppe, in der sich das ersehnte Gemeinschaftsgefühl einstellt. Besonders hochsensible Menschen haben hier Schwierigkeiten. Sie wachsen mit dem Gefühl auf: Entweder ich verbiege mich und passe mich an oder ich […]