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Liebe Frauen und interessierte Männer,

sehr oft lese und höre ich den Satz: „Ich wünsche mir einen Mann auf Augenhöhe.“

Dieser Satz lässt in mir einige Fragezeichen aufsteigen. Was genau meinst du damit?

Was für eine Beziehung wäre denn nicht auf Augenhöhe? Eine in der der Mann das Sagen hat und du nicht? So wie früher?

Oder eine in der du das Sagen hast?

Eine, in der einer der beiden intellektuell überlegen ist?

Was genau meinst du mit Augenhöhe?

Wenn du diese Formulierung schon mal benutzt, dann halte doch jetzt einmal inne und überlege vor dem Weiterlesen, was genau du damit ausdrücken möchtest.

 

Was könnte mit Augenhöhe gemeint sein?

Was für einen Mann wünschst du dir? Einen der gerne kommuniziert, zB über Beziehungsdinge, der an Entwicklung interessiert ist und sich mit dir auseinandersetzt? Vielleicht auch einer, der dir sehr ähnlich ist. Es ist legitim, diese Wünsche zu haben. Ich halte es aber für besser, sie dann auch deutlich zu formulieren.

Manchmal steckt hinter dem Wunsch nach „Augenhöhe“ auch die Angst vor Gegensätzlichkeit. Die Furcht vor echter Auseinandersetzung mit dem vielleicht komplett anders gelagerten Pol – dem Männlichen.

Männer sind anders – meistens. Die Hormone ticken anders, der sexuelle Pol ist ein anderer als bei einer Frau. Sehr häufig neigen Männer dazu, ihre Probleme eher für sich zu lösen und ziehen sich dafür zurück. Frauen dagegen kommunizieren meist lieber, um zu einem Ergebnis zu kommen. (Natürlich spreche ich hier von Schwerpunkten und nicht von ALLEN Männern oder Frauen.)

Sind es diese Gegensätze, die du vermeiden möchtest? Hast du Furcht vor der Spannung, die darin liegt? Oder davor, keine echte Nähe herstellen zu können, wenn starke Gegensätze im Spiel sind?

 

Geht es um Bewusstsein oder Spiritualität?

Eine Essenz aus meine Beziehungserfahrungen ist, dass es nicht um Augenhöhe geht, sondern eher um Bewusstseins-Entsprechung. Also darum, ob dein Partner ähnlich interessiert an der Erforschung der essenziellen Erfahrungen des Menschseins ist wie du (also ein spirituelles Interesse hat) oder ob er mit den Themen der Weltwirklichkeit zufrieden ist.

Weiterhin ist wichtig, ob Entwicklungsbereitschaft besteht. Hier nehme ich allerdings auch oft eine Schieflage bei Frauen wahr. Es gibt in der psycho-spirituellen Szene eine gewisse Überheblichkeit von Frauen, die meinen, „weiter“ zu sein als ihre Partner. Das möchte ich sehr in Frage stellen. Alles, was du an deinem Partner kritisierst, ist immer auch dein Thema. Wenn es dich so richtig nervt, dann schaust du gerade in einen Spiegel und siehst, was in dir noch im Argen liegt. Und versuchst, diesen unliebsamen Aspekt beim Mann zu verändern. Nach meinen Erfahrungen sind Frauen wesentlich kritischer mit dem anderen Geschlecht als umgekehrt.

Oft gibt es auch den Wunsch, der Mann möge doch bitte nicht die Seiten triggern, die in einem selbst noch ungeklärt und schmerzhaft sind. Der Mann soll schon so „entwickelt“ oder „so weit“ sein, wie man sich selbst sieht. Frau möchte also eigentlich, dass der Mann schon weiter ist als sie selbst, damit er keine Themen mitbringt, die sie verletzen könnten. Doch ehrlich – das ist eher Angst vor Entwicklungsimpulsen. Ich erlebe häufig, dass Frauen sich für sehr reif und entwickelt halten, aber jedem Mann, der etwas näher kommt, überaus kritisch begegnen.

Das ist keine Reife. Das ist Vermeidung.

Reife ist, liebesfähig zu sein (oder es immer mehr zu werden). Das heißt, den anderen in seinem wahren Naturell zu erkennen und ihn mit seinen vielleicht noch verknoteten Strukturen anzunehmen im Vertrauen, dass er sein Bestes gibt.

Jede Beziehung ist ein Entwicklungsbiotop. Alleine zu sein ist wesentlich einfacher als sich mit einem Menschen abzugleichen und auseinanderzusetzen. Verletzungen, die mit Nähe zu tun haben, werden sich melden, vieles kommt nach und nach auf den Tisch, wenn man in einer nahen Beziehung lebt. Das passiert nicht so sehr, wenn man Single bleibt.

Wenn du aber echtes Wachstumsinteresse hast, ist Beziehung der beste Entwicklungsbeschleuniger, den es gibt. Es ist ein Reife-Booster – zumindest dann, wenn du die Impulse annimmst. Und das kannst du tun, egal, ob dein Partner es ebenfalls tut oder nicht. Du kannst lernen, deine Wünsche immer differenzierter wahrzunehmen und zu benennen anstatt zu erwarten, dass dein Partner sie errät und erfüllt. Vielleicht spürst du auch erst einmal, dass du deine wirklichen Bedürfnisse gar nicht kennst….

Es ist ein Feld, in dem es viel zu erforschen gibt.

Wie verwendest du den Begriff? Vielleicht hast du ein ganz klares eigenes Bild von dem, was sich hinter dem Begriff „Augenhöhe“ verbirgt. Es würde mich interessieren.

 

 

Bild: Gert Altmann

Immer wieder begegnet uns diese Frage:

„Mein Partner ist ein Mensch, der sehr viel Autonomie braucht. Ich möchte viel Nähe. Kann ich mit diesem Menschen glücklich werden, wenn unsere Bedürfnisse so unterschiedlich sind?“

Um diese Frage zu beantworten darf man sich erst einmal die Frage stellen, ob man eine Wohlfühlbeziehung oder eine Entwicklungsbeziehung führen möchte. Wenn Spaß und Wohlfühlen miteinander die wichtigsten Wünsche an deinen Partner/deine Partnerin sind und du für Entwicklung eher nicht zu gewinnen bist, dann kann es durchaus sein, dass jemand, der dir in seinem Nähebedürfnis ähnlicher ist, besser passt. In diesem Fall möchtest du von deinem Partner etwas erfüllt bekommen, was du dir wünschst und wählst den Menschen danach aus, ob er dir deine Wünsche erfüllt oder nicht.

Die Entwicklungsbeziehung

Meist aber läuft es anders. Wir verlieben uns in einen Menschen oder spüren eine starke Anziehungskraft und sind aus diesem Grunde mit dem Menschen zusammen. Ein Teil dieser Anziehungskraft kann daher kommen, dass zwei Menschen den gleichen Schmerz in sich tragen. Beide haben z.B. als kleine Kinder eine unsichere Elternbindung erlebt. Dies ist für ein Kind ein schmerzhaftes Erlebnis, mit dem es seinen Umgang sucht. Und in diesem Kindheitsschmerz finden sich die beiden Menschen, fühlen sich „gesehen“ oder „erkannt“. Auf einer unbewussten Ebene erkennt man sich im gleichen Schmerz. Das kann eine sehr starke Anziehungskraft sein.

Doch dann kommen die Bewältigungsstrategien ins Spiel. Das sind die Methoden, mit denen das Kind damals auf die Verletzung reagiert hat, die es entwickeln musste, um klarzukommen. Diese können sehr gegensätzlich sein:

  1. Der eine Mensch entwickelt das Bedürfnis, in Zukunft immer dafür zu sorgen, dass jemand da ist, mit dem sich Nähe herstellen lässt.
  2. Der andere Mensch entwickelt eine übergroße Autonomie aus dem Gefühl heraus, dass er eh alleine klarkommen muss, weil Bindung einfach nicht verlässlich ist.

Und schon haben wir das Szenario, dass sich zwei Menschen triggern, obwohl sie sich lieben und sich als Paar sehen. An dieser Stelle entsteht oft das Gefühl: Das kann ja gar nicht klappen.

Die gute Nachricht: Das alles hat mit Liebe oder fehlender Liebe nichts zu tun.

Was hier geschieht ist, dass zwei Nervensysteme in den gelernten Bewältigungsstrategien aufeinander reagieren und sich gegenseitig triggern. In Wirklichkeit lehnst du nicht deinen Partner/deine Partnerin ab, sondern seine/ihre Schmerz-Bewältigungsstrategie.

Wir dürfen verstehen, dass diese Bewältigungsstrategien echte Überlebensprogramme sind. Deshalb fühlt es sich so existenziell an, wenn der andere uns zurückweist oder uns an sich binden möchte. In dem Moment hat das kleine, verletzte Kind das Steuer in der Hand und reagiert mit den Mustern, die damals sein Überleben gesichert haben.

Auch wenn es sich so anfühlt: Der andere verursacht nicht den Schmerz, er weckt ihn lediglich, holt ihn quasi aus dem Verborgenen ins Gefühl. Das ist ein Prozess des Sichtbarmachens, der zwar in dem Moment nicht angenehm ist, der aber das Potenzial von Heilung in sich birgt.

Sowohl die Verantwortung für das Schmerzgefühl als auch die Heilungschance liegen bei dem Menschen, bei dem etwas anspringt. Wenn man denkt, der Partner sei verantwortlich für den eigenen Gefühlszustand, dann macht man sich emotional vom Verhalten des Parters abhängig. (Dies entspricht zwar der Kindheits-Realität, nicht aber der gegenwärtigen Situation des erwachsenen Menschen.) Heute, als erwachsener Mensch, bist du allein für deine Gefühle zuständig.

Der erste wichtige Schritt ist, sich klar zu machen, dass da gerade ein altes Gefühl angesprungen ist. Fühl es. Es möchte dir etwas über deinen verletzten Kinder-Anteil erzählen. Wenn es dir gelingt, nicht sofort in den Kampf gegen das Partner-Verhalten zu ziehen, sondern den Schmerz, der sich meldet als deine eigene Gefühlsreaktion stehen zu lassen und zu fühlen, kann dies echte innere Heilung auf den Weg bringen. Lass die Welle kommen und sei dir sicher, sie wird wieder abebben. Ganz von alleine. Sei für dich da.

Im Idealfall spricht man hinterher gemeinsam über die inneren Vorgänge. Betrachtend, beschreibend und ohne Vorwurf. Das schafft Verständnis und Nähe und bringt Frieden in die Beziehung.

 

Barbara & Udo

Coaches für lebendige Beziehungsgestaltung

 

 

Text: Barbara Grebe

Foto: tumisu

Die Welt scheint sich gerade in zwei Lager zu teilen:

Im einen Lager befinden sich die Menschen mit Angst vor Corona und die diese Angst auch für angemessen halten,
im anderen diejenigen, die diese Angst nicht haben oder nicht wollen und die versuchen, Zuversicht zu verbreiten.

In manchen Diskussionen bekommt man den Eindruck, dass die beiden Lager miteinander batteln, wessen Haltung die größere Berechtigung hat.
Die einen sagen: „Die Angst ist total berechtigt, schau dir doch die Nachrichten an! Gesundheitsorganisationen und Regierung sagen das alles ja nicht zum Spaß. Angst ist ein wichtiger Faktor zum Überleben, sie will uns auf Gefahren aufmerksam machen.“

Die anderen sagen: „Angst schwächt, auch das Immunsystem. Liebe und Vertrauen stärken. Und in diesen Zeiten brauchen wir jede Stärkung, die wir bekommen können. Angst hält dich gefangen, macht eng und abhängig. Innerlich frei bist du nur ohne die Angst.“

Der Sinn der Krise

Ich glaube, wenn wir versuchen, uns gegenseitig von der Richtigkeit unserer jeweiligen Haltung zu überzeugen, dann geht das Wesentliche an uns vorbei – nämlich die Auseinandersetzung mit dem, was gerade in dir passiert.

Jede Krise hat nur ein Ziel: Sie will uns entwickeln und reifen lassen.
Genauso ist das mit dieser Krise. Schon jetzt sehen wir, dass ganz vieles plötzlich denkbar wird, was vorher fast unerreichbar schien:

  • Wir verzichten aufs Fliegen und Reisen. Die Natur kann aufatmen und beginnt in atemberaubender Geschwindigkeit darauf zu reagieren.
  • Kinder müssen nicht in die Schule gehen und haben plötzlich ganz viel Zeit mit ihren Eltern. Kindgerechte, ungeregelte Aktivitäten wie freies Spielen und gesunde Langeweile dürfen wieder sein.
  • Das Thema bedingungsloses Grundeinkommen steht plötzlich ernsthaft im Raum.
  • Menschen engagieren sich füreinander, zeigen sich solidarisch, helfen anderen Menschen.
  • Es findet ein Wertewandel statt: Kreativität und Solidarität treten an die Stelle von Bequemlichkeit und Konsumdenken.

Wir werden durch diese Krise in unseren alten Denk-, Fühl- und Handlungsgewohnheiten erschüttert, und zwar deutlich! Alles wird plötzlich in Frage gestellt. Das verunsichert die meisten von uns. Aber die Menschen gehen unterschiedlich damit um. Die einen fühlen Angst und halten sie für absolut berechtigt, die anderen versuchen, alle positiven Ressourcen in sich zu mobilisieren und weigern sich, der Angst Raum zu geben. Und dann gibt es ganz viele Menschen dazwischen, die vermutlich gerade nicht wissen, was genau in ihnen eigentlich gerade abgeht und was sie wirklich fühlen.

Verstehen, was in dir passiert

Ich fragte mich selbst in den letzten Tagen, wie ich meine emotionale Lage benennen soll und komme erst so nach und nach dahinter. Ich spüre, dass die Panik zwar verführerisch ist und es leicht wäre, sich davon anstecken zu lassen. Ich spüre aber auch ganz klar, dass sie mir nichts nützt und ich sie nicht will. Deshalb entscheide ich mich bewusst dagegen.

Wenn man an einen größeren Sinn hinter all dem glaubt – und das tue ich, denn die positiven Veränderungen sind offensichtlich – geht es um eine kollektive Reifung.
Die Reifung von uns als Gesellschaft.
Und diese wiederum entsteht aus der Reifung jedes einzelnen Individuums. Insofern macht es total Sinn, wenn ich mich auf einer tieferen Ebene einmal mit meinen Gefühlen auseinandersetze und schaue, was mir die Krise – ganz persönlich – zeigen möchte.

Welche Gefühle löst sie aus?
Womit konfrontiert sie mich?

 

Die Angst verstehen

Ich habe das Gefühl, dass in mir gerade das alte und das neue Bewusstsein miteinander kämpfen. Doch bevor das neue Bewusstsein sich wirklich wohltuend und voller Vertrauen in mir ausbreiten kann, wollen die ganzen alten Ängste, die mit dem alten Bewusstsein verbunden sind, noch einmal angeschaut werden. Sie melden sich gerade mit großer Wucht:

  • Völlige Unklarheit darüber, welchen Meldungen ich glauben kann und welchen nicht
  • Angst vor der (nicht selbst gewählten) Veränderung in meinem Leben
  • Sorge um die berufliche Existenz
  • Getrenntsein von Angehörigen
  • Angst vor Krankheit und Hilflosigkeit
  • Angst davor, jemanden zu verlieren
  • Und das Gefühl der totalen Ungewissheit in Bezug auf das, was kommen wird

Diese Auflistung beschwört in mir unweigerlich Bilder aus Kriegszeiten herauf. Die Mischung aus Unsicherheit, Nicht-Wissen und Angst war prägend für meine Eltern und Großeltern, die den Krieg erlebt haben. Und mit den Folgen habe auch ich emotional zu tun.

Wenn ich überlege, nach welchen Kriterien mein Vater sein Leben geführt hat, dann steht als Überschrift in großen Lettern über allem das Wort

SICHERHEIT

Nicht Liebe, Vertrauen oder Verbundenheit, Glück oder Gemeinschaft, nein, sein Leben, das in der Kindheit von so viel Unsicherheit und Ängsten geprägt war, hatte als oberstes Ziel die Sicherheit und die Vermeidung von angstvollen Gefühlen.

Transgernationale Weitergabe von Themen

Doch wie das so ist mit Themen, die nicht wirklich verarbeitet wurden: Sie werden weitergereicht. Mein Vater, der alles getan hat, um nie wieder so viel Unsicherheit und Angst zu erleben, wie damals, hat mir genau dieses Gefühl vererbt. Das Bedürfnis meines Vaters nach Sicherheit war lange Zeit so präsent in meinem Leben, dass es sich fast wie ein Grundgesetz anfühlte. Unmöglich, es in Frage zu stellen.

Das war mir lange Zeit nicht bewusst. Doch angesichts einer angespannten Situation, wie wir sie derzeit haben, drängt der ganze emotionale Ballast ans Licht, um geheilt und in Frieden gebracht zu werden.

In der Aufstellungsarbeit erlebe ich ständig, wie sehr die traumatischen Erlebnisse der Kriegsgeneration das Leben der jetzt Erwachsenen prägen und behindern. Ein sehr prägnantes Beispiel dazu ist dieses:

Eine Frau kam mit einer musikalischen Blockade zu uns. Sie musizierte sehr gerne und brachte auch einiges an Talent mit. Doch jedes Mal, wenn sie sich an ihr Instrument setzen wollte, konnte sie das nicht. Irgendetwas hinderte sie, so dass sie sich nicht aufraffen konnte. Mit normalen Maßstäben kaum zu verstehen.

In der Aufstellung wurde sichtbar, dass für sie das Musizieren Ausdruck echter Freude war. Ihr Credo war: „Musik ist Freude“. Umso seltsamer eigentlich, dass sie dieser Freude nicht folgen konnte. Verstehbar wurde es erst, als wir ihre Großmutter mit ins Bild nahmen. Die Person, die in der Rolle der Großmutter stand, äußerte den Satz: „Freude ist Verrat.“ Sie hegte ein tiefes Misstrauen gegen alle freudvollen Gefühle, empfand sie als Bedrohung für das Weltbild, das sie sich aufgebaut hatte.
Dies stieß auf volle Resonanz bei unserer Teilnehmerin, die bestätigte, dass sie diese Haltung von ihrer Oma kenne. In ihr selbst hatte dies zu einem unbewussten Konflikt geführt zwischen dem eigenen berechtigten Wunsch nach Glück/Freude und der Loyalität gegenüber der geliebten Großmutter, deren Glaubenssatz „Freude ist Verrat“ unbewusst an sie weiteregegeben worden war.

Diese Geschichte zeigt sehr deutlich, wie sehr wir von den unbewussten Gefühls- und Glaubensmustern unserer Vorfahren beeinflusst werden.
Diese Anteile, die wir alle im unterbewussten Speicher mit uns herumtragen, sind die Ursachen dafür, dass wir in bestimmten Bereichen nicht so frei fühlen, denken oder handeln können, wie wir es eigentlich möchten.

Transformation

Doch geht es genau darum: Wir sollen zu freien, erfüllten, liebenden Menschen werden. Das ist unser Entwicklungsauftrag. Das ist es, was wir alle (insgeheim) anstreben. Der Weg dorthin führt über unser ganz persönliches Schattenreich. Wenn wir uns diesem zuwenden, dann können wir die Schmerzen annehmen und heilen, die unsere Eltern nicht fühlen konnten. Unserer Klientin ist es gelungen, ihre Not sichtbar und fühlbar zu machen und gehen zu lassen.

Mit jedem liebevollen Umarmen eines Schmerzes, der auftaucht, mit jedem Durchfühlen bis zum Ende, heilst du ein Stück mehr. Und diese Heilung trägst du in die Gemeinschaft.

Corona verschafft uns die Häuslichkeit, dass wir uns verstärkt unseren Themen zuwenden können. Es öffnet die Gefühlskiste, in der wir unliebsame Emotionen fest verschlossen glaubten.

Und ich bin mir sicher: In dem Maße, wie wir emotional heiler werden, gesunden auch unsere Körper.

 

 

 

Hinweis: Der Name „Der Krieg in mir“ ist entliehen von dem kürzlich erschienenen Film von Sebastian Heinzel

Foto: John Hain, Pixabay

Am Wochenende waren Udo und ich auf einem Seminar (Satsang) bei einem erwachten Menschen. Im Nachgang habe ich mich gefragt, was Entwicklung eigentlich will, was ist ihr Ziel?

Ich glaube, das letzte, große Ziel von Entwicklung ist das Erwachen in die Erkenntnis, dass wir alle Liebe SIND. Das ist der Zustand des erwachten Bewusstseins.  Das ist so etwas wie das große Thema hinter all den anderen vorgelagerten Themen, die uns beschäftigen. Dahin geht die Entwicklung des Menschen. Wenn wir als Menschheit in diesem Zustand angekommen sein werden, haben wir „den Himmel auf Erden“. Das ist letztlich der Motor, der uns in der Tiefe antreibt, egal, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.

Und vorher gibt es diese ganzen vielen Entwicklungsschritte, die uns das Leben leichter machen sollen. Wir wollen mit ihnen ein Leiden beenden oder etwas, das wir als „falsch“ erkannt haben wandeln (z.B. ein falsches Selbstbild oder das Fehlen von Liebe).

Derzeit haben wir wieder eine intensive Veränderungszeit, wie ich aus Gesprächen und eigenem Erleben erfahre. Viele Menschen bekommen ihre Entwicklungsimpulse regelrecht um die Ohren gehauen. Das ist nicht angenehm, birgt aber die Chance von richtig großen Bewusstseinssprüngen. Ich möchte heute Menschen aus unserer Ich bin richtig!-Community zu Wort kommen lassen. Sie drücken auf wunderbare Weise aus, welche Veränderungen sie gerade durchleben. Genau das ist es, worum es uns in unserer Arbeit geht.

Eine Teilnehmerin beschreibt ihre Erkenntnisse:

S: „Guten Morgen, liebe Finder von „Ich bin richtig“. Jede Nacht werde ich um vier Uhr wach und dann purzeln die Erkenntnisse.

Auf dem Weg zu mir erkannte ich: Ich bin richtig. Bis auf einen Punkt. Nämlich dass ich in meiner Suche nach dem Richtig-Sein als das kleine, verlassene Mädchen unterwegs war. Ich suchte die Anerkennung von Mama und Papa und habe dabei dem kleinen, inneren Kind sehr viel Raum gelassen. Ich fand viele Mamas und Papas, und die, die diese Rolle nicht übernahmen, fielen aus meinem Feld raus.

Plötzlich ging mir ein Licht auf und ich erkannte, ohne meine Verbildung, ohne mein gefühltes „Ich bin falsch“ BIN ich total richtig. Ohne wertende Vorzeichen bin ich liebevoll, zärtlich, fürsorglich, empathisch, mit meinem Tun stark verbunden, meine Ergebnisse stimmten. Bis auf dieses ständige U-Boot-Gefühl, etwas stimme nicht.

Dem fehlenden starken ICH, das sich zu sich bekennt, bin ich nachgegangen, habe mich voll auf den Weg eingelassen, um ohne kindhaftes Anklammern herauszufinden, was da tief in mir nicht stimmt. Ich habe herausgefunden:

  • Es ist nicht stimmig, allein zu gehen.
  • Es ist nicht stimmig zu glauben, es geht ohne den anderen.
  • Es ist nicht stimmig, wenn jemand anderes glaubt, für mich zu wissen, was ich tun soll, was ich zu fühlen habe, wie ich zu sein habe.
  • Es ist nicht stimmig rücksichtslos zu sein.
  • Es ist nicht stimmig, andere für meine Zwecke zu benutzen.

Es ist stimmig,

  • in Verbindung mit dem verantwortungsbewussten ICH eigenverantwortlich und in Selbstliebe zu handeln,
  • zu lernen,
  • zu SEIN,
  • sich mit Menschen und dem Leben zu verbinden,
  • in gesunden Kontakt zu gehen und dabei nicht entwickelte oder schlummernde Teile meiner selbst nach zu entwickeln und zum Erblühen zu bringen,
  • Trauer um die Verluste zuzulassen und Verhalten zu ändern, damit Raum für Neues entstehen darf.
  • Ich vertraue mir und ich lasse mich auf wahrhafte Begegnung ein, denn ich bin richtig.

Liebe Barbara und lieber Udo, danke, dass ihr diese Gruppe ins Leben gerufen habt. Ihr macht eine wertvolle Arbeit mit Herz.“

Wir brauchen den Spiegel

Diese Erkenntnis spiegelt so wunderschön wieder, wovon wir ebenfalls überzeugt sind: Wir Menschen brauchen unser Gegenüber, um uns selbst zu erkennen. Im Gesehenwerden entsteht das Gefühl für das eigene Selbst – das Selbst-Bewusstsein. An anderen spüren wir unsere Wirksamkeit und unseren Wert.

Aber, wie S. schreibt, müssen es Kontakte sein, die passen, die nähren. Menschen, die sehr differenziert denken und die ein ausgebildetes Bewusstsein haben, brauchen ähnliche Menschen, um sich zu erkennen und zu wachsen. Sonst fällt das Selbstbild reduziert aus. So, als sei der Spiegel in den man schaut, zu klein. Man kann sich in ihm niemals ganz betrachten.

Das ist auch die Erfahrung, die viele Hochsensible machen. Viele von uns haben von klein auf eine ausgeprägte Fähigkeit, Schwingungen zwischen Menschen zu erspüren oder andere energetische Phänomene wahrzunehmen. Sind sie mit dieser Fähigkeit nirgendwo auf Resonanz getroffen, haben sie diese Gaben vermutlich nicht als solche erkennen können. Möglicherweise kam es sogar zu einer Abwertung, weil die fehlende Resonanz das Gefühl von „ich bin anders“ (also falsch) erzeugt hat.

In unseren Gruppen schaffen wir einen Rahmen, in dem Selbsterkenntnis möglich ist, auch für sehr komplexe, extrem feinsinnige, höchst intelligente, äußerst vielschichtige Menschen. Wir sind selber so. (Es ist aber keine Voraussetzung.) Zu uns kommen Menschen, die an Wahrhaftigkeit interessiert sind – in Bezug auf sich selber und in Bezug auf den Austausch mit anderen Menschen.

Bist du solch ein Mensch?

Dann ist das Feld, das wir kreieren, vermutlich unterstützend für dich. Es hilft dir, hinter deine eigene Fassade zu schauen, falsche (negative) Glaubensmuster über dich selbst zu erkennen und abzulegen. Du bist viel, viel besser, als du denkst. Mach diese Erfahrung in einer wohlwollenden Gemeinschaft, die geführt wird durch zwei Menschen, die bereits eine kleine Ahnung davon haben, dass wir alle letztlich Liebe sind.

Universelle Liebe

Zum Thema Liebe möchte ich einen Ausschnitt aus dem zweiten Gespräch an euch wiedergeben:

H: „Barbara, am letzten Gruppenwochenende hatte ich ja mit M. diese schöne Erfahrung in der Gruppenaufstellung. Ich habe sie währenddessen gefragt: „Wir sind Liebe, oder?“ Das zu fühlen war bombastisch! Und ich habe echt das Bedürfnis verspürt, diese Liebe zu verteilen!“

M: „Jaaa, das war so Hammer, H., es war wie der Himmel auf Erden…unbeschreiblich.
Wobei, ich finde das Thema echt schwierig. Man könnte meinen, Liebe zu fühlen – immer her damit! Aber es ist nicht so einfach, das zuzulassen.“

H: „M., das finde ich auch gar nicht so einfach, die Liebe in den Alltag zu bringen. Es gibt so viele Menschen um mich herum, die so anders ticken als ich. Und denen möchte ich auch Liebe schenken, aber das fällt mir echt oft nicht leicht. Ich glaube, das hat viel mit meinem Bewerten zu tun. Das ist ein großes Ziel von mir, damit endlich aufzuhören.“

Liebe befreit

Vielleicht erscheint das Thema „Liebe“ dem ein oder anderen, der gerade mit Existenznot oder Krankheit kämpft, fast wie ein Luxusthema. Ich glaube aber, dass es letztlich DAS grundlegende Thema überhaupt ist. In Form von Selbstliebe und Liebesfähigkeit. Wer das für sich entdeckt, der muss keinen Einflüsterungen oder falschen Versprechungen mehr glauben. Der kann Wahrheit erkennen. Der ist seelisch gesund (und körperlich vielleicht dann auch) und er ist ein Geschenk für seine Mitmenschen.

Wenn du die Erfahrung von Angenommensein in einer wohlwollenden Gemeinschaft machen und Schritte der Selbsterkenntnis und Heilung gehen möchtest, laden wir dich herzlich ein, die neue Form von Gemeinschaft, die in unseren Gruppen entsteht, mit uns zu teilen.

 

Schnupper-Angebot im Oktober: Seminarwochenende „Ich bin richtig!“

11. – 13. Oktober 2019 zum Kennenlernpreis von 280 € (zzgl. Übernachtung und Verpflegung)

Gruppe Menschen geht eingehakt über eine Wiese.

Unsere Seminarreihe „Ich bin richtig!“ startet im Oktober wieder neu. Das erste Wochenende öffnen wir zum Reinschnuppern. Das heißt, wenn du generell an unserer Arbeit interessiert bist, dich aber nicht gleich für die ganze Reihe anmelden möchtest oder nicht das Geld dafür hast, kannst du an diesem ersten Wochenende einmalig zum ermäßigten Tarif teilnehmen. Und wer danach weitermachen möchte, ist herzlich willkommen. Es gibt noch freie Plätze.

Alle Informationen zum Seminar sowie die weiterführenden Termine findest du auf unserer Webseite: www.anders-aufgestellt.de

Hast du Interesse oder Fragen? Melde dich gerne bei uns. Wir freuen uns auf eine lebendige Zeit mit wachen, bewussten Menschen. Mit dir!

Herzlichst

Barbara und Udo

Das Bedürfnis dazu zu gehören, ist in jedem Menschen angelegt. Doch gibt es heute immer mehr Menschen, die genau dies vermissen. Sie finden nicht die Gruppe, in der sich das ersehnte Gemeinschaftsgefühl einstellt. Besonders hochsensible Menschen haben hier Schwierigkeiten. Sie wachsen mit dem Gefühl auf: Entweder ich verbiege mich und passe mich an oder ich […]

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